Was wir am FREI DAY immer wieder bemerkenswert finden: Das Lernformat lässt sich komplett an die Gegebenheiten vor Ort und die Bedürfnisse der Schüler*innen und Lehrkräfte anpassen und eignet sich damit auch als Lernformat in der Sonderpädagogik.
Denn: Es ist ein agiles Lernformat, das im Zusammenspiel mit einer guten Lernbegleitung eine optimale Basis für eine wertschätzende Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern ist. Dass in diesem Setting auch inklusiv gearbeitet werden kann, beweisen Best Practices wie die Weierwiesschule in Sulzbach-Neuweiler.
Der FREI DAY an einer Sprachförderschule?
Die Weierwiesschule in Sulzbach-Neuweiler ist die einzige staatliche Sprachförderschule im Saarland. Das Lehrer*innenteam ist seit Jahren in unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbereichen sehr engagiert und in der Region entsprechend gut mit außerschulischen Akteur*innen vernetzt.
Seit letztem Schuljahr ist das Interesse an der Einführung des Lernformates FREI DAY im Kollegium groß und eine Einführung im Schuljahr 2024/25 wurde bereits gemeinsam beschlossen. Und doch gab es Bedenken: Kann dieses projektbasierte Lernformat mit den Schüler*innen einer Förderschule umgesetzt werden? Ist der FREI DAY ein Lernformat in der Sonderpädagogik? Überfordert der FREI DAY Schüler*innen wie Lehrkräfte? Antworten suchte das Kollegium bei FREI DAY-Bundeslandkoordinatorin Melanie Malter-Gnanou.
Mikrofortbildung im Grünen für den Kick-Start
Um gemeinsam herauszufinden, wie der FREI DAY im Rahmen der Sprachförderschule umgesetzt werden könnte, trafen sich das Kollegium und Melanie Malter-Gnanou in der letzten Woche vor den Sommerferien recht spontan zu einer halbtägigen Mikrofortbildung im Grünen. Später sollte direkt am ersten Schultag im neuen Schuljahr ein weiterer halber Tag Fortbildung folgen.
Was kann ein neues Lernformat in der Sonderpädagogik leisten? Gemeinsam mit Melanie machten die Kolleginnen sich Gedanken darum, wie ein interessenorientiertes projektbasiertes Arbeiten in Kleingruppen für ihre Schüler*innen umsetzbar sein könnte. Dabei war es für sie sehr hilfreich, sich zunächst Gedanken zu machen, was ihre Schüler*innen zu Beginn des Schuljahres brauchen und wie sie als Lehrkräfte dabei unterstützen könnten.
FREI DAY als Lernformat in der Sonderpädagogik anpassen
Schnell wurde sichtbar, dass es für die Schüler*innen sehr wichtig ist, sich selbst mit den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen besser kennenzulernen, um dann entdecken zu lernen, was sie selbst für Stärken und Kompetenzen in ein Projektteam reingeben können.
Methoden: Beim gemeinsamen Brainstorming, welche Methoden und Materialien den Schüler*innen dabei behilflich sein könnten, wurde deutlich, dass bereits praktizierte Maßnahmen, wie die gemeinsame Arbeit im Schulgarten, der Besuch des angrenzenden Waldes wie auch musikalische Aktivitäten genau darauf einzahlen.
Themen: Nun galt es noch die Frage zu beantworten, wie verschiedene nachhaltige Themen dabei so vermittelt werden könnten, dass die Schüler*innen im Anschluss in der Lage sein würden, ihr Interesse zu bestimmten Themen zu finden.
Mit Freude und leichter Verwunderung wurde deutlich, dass in der gesamten Schulgemeinschaft so viele Expert*innen für unterschiedliche Kenntnisse wie Filzen, Singen, Tanzen, Nähen, Kochen, Backen, Pflanzen, Yoga, Geschichtliches und auch Handwerkliches zu finden sind und diese somit direkt an die Schüler*innen weitergegeben werden können – denn was sehr gut motiviert, ist eigene Begeisterung und Neugierde für ein bestimmtes Thema.
Organisation: An welchem Tag und in welchen Stunden werden wir den FREI DAY stattfinden lassen? Welche Räume haben wir dann zur Verfügung? Welche Personen können uns dabei unterstützen? Welches Material benötigen wir?
Die Fragen ließen sich in der Gruppe schnell beantworten und schon waren sich alle sicher: „Wir fühlen uns nun sicher genug, in den FREI DAY zu starten und einfach mal auszuprobieren was passiert.”
Der FREI DAY ist für alle da
Zum FREI DAY gehören regelmäßige Feedback- und Reflexionsgespräche, in denen deutlich wird, was die Bedarfe der Schüler*innen gleich welcher Autonomiestufe sind. Die Lernbegleitungen können dann zeitnah ihre Förderung oder den Freiheitsgrad der arbeitenden Schüler*innen anpassen. Das macht den FREI DAY zu einem sehr guten und anpassungsfähigen Inklusionshebel und einem flexiblen Lernformat in der Sonderpädagogik.
Wenn Ihr Interesse daran habt, den FREI DAY an eurer Schule einzuführen, dann schickt uns ein Kontaktformular und erhaltet alle wichtigen Infos. Ihr kommt aus dem Saarland? Dann bewerbt euch jetzt bis zum 15. November 2024 für das FREI DAY-Begleitprogramm 2025.